01.02.2023

Pamphlet an die christliche Welt

„Pamphlet“
an die christliche Welt
  
 
zu den zeitgeschichtlichen Entwicklungen einer Verschleppung, Vernachlässigung und Verweigerung einer intensiven Aufnahme der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen durch die katholische Kirche
  
Es wäre in diesem Pamphlet zwar dringend notwendig, jedes Einzelschicksal von Opfern sexualisierter Gewalt durch die katholische Kirche und deren Vertretern anzuzeigen, dies ist aber leider unmöglich umsetzbar, was sogar die verstehen sollten, die es nicht verstehen wollen. Millionenfach geschah es, denn die katholische Kirche existiert bereits seit über tausend Jahren. Der immer wieder von verschiedenen Betroffenen unternommene Versuch, dieses geschichtsträchtige Verbrechen intensiv zu thematisieren, stößt leider auf erbärmlich geringe Resonanz, findet erst seit ein paar Jahren fleißige Aktivisten, die sich damit befassen wollen, zwingend eine aussagekräftige und detaillierte Aufklärung fordern.
 
Broschüre „Pamphlet“ an die christliche Welt.
 
Wohl dem, der sich dieser schweren Last hingibt, denn es geschah, entgegen anderen weltlichen Verbrechen überall, in jedem Land, auf jedem Kontinent, auf der ganzen Erde. Wie umfangreich sollte dieses Pamphlet werden, wenn wir alles explizit anführen würden. Ein weltweit verbreitetes Verbrechen geschah also und da man mittlerweile mehr als genug davon weiß, darf und kann man es, auch wenn man es nicht unversucht lässt, nicht mehr verleugnen. Zig Tausende, wenn man sich intensiver auch mehr mit der Vergangenheit befasst, werden schnell zu der Feststellung gelangen, dass zig Millionen Menschen, darunter überwiegend Kinder, Opfer sexualisierter Gewalt der Kirche waren. Umso schockierender die Tatsache, dass die katholische Kirche diese Aufarbeitung weiter und weiter behindert, verheimlich und vertuscht, Forschungs- und sogar juristische Ergebnisse zurückgehalten werden, das Geschehene am besten vergessen werden soll. Bei all ihrer seit über tausend Jahren gewachsenen kirchlichen Macht wird völlig unzureichend und menschenunwürdig agiert.
Hiermit protestieren wir in Namen aller Betroffenen ausdrücklich gegen diese Vorgehensweisen, verwenden somit unter anderem sehr durchdacht Personenbezeichnungen in der Mehrzahl. Betrifft dieses verwerfliche Thema doch eine Millionenzahl an betroffenen Menschen, Mädchen und Jungen. Auch wenn die Kirche nachvollziehbar, um die Aufklärungsarbeit zu erschweren, die psychische Erträglichkeit dieser Geschehnisse für jede einzelne Person berechnend ausreizt, wird jeder Fall eines Betroffenen einer Einzelfallprüfung unterzogen. Die Schwere der Schuld an den tatsächlich geschehenen Taten wird penibel kategorisiert, unterteilt in ein vermeintliches Verbrechen oder einen kleinen sexualisierten Ausrutscher eines pädophilen Klerikers. Unser Protagonist fordert zudem die Anerkennung des Leids, das durch die Vertreter der römisch-katholischen Kirche aktiv körperlich, aber auch durch massive, seelische Grausamkeiten hervorgerufen wurde.
(aus der Einleitung)
 
Verbrochen
Verschweigen
Verschwiegen
Verleumdet
Verheimlicht
Vertuscht
Verzögert
Vernachlässigt
Verweigert
VERGESSEN?
 


Werner Schwarz, Thomas Seidel, Björn Seidel-Dreffke
„Pamphlet“ an die christliche Welt
zu den zeitgeschichtlichen Entwicklungen einer Verschleppung, Vernachlässigung und Verweigerung einer intensiven Aufnahme der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen durch die katholische Kirche
Mit einem Vor- und Nachwort von Werner Meyer-Deters
Arge IAVM, Berlin 2023, Broschur, 12,5 x 19,0 cm, 108 Seiten, 6,66 €
ISBN 978-3-9825114-3-6

Leseprobe:



Zu unserer Seite Spenden und Sponsoring

 
„Gott beruft nicht die Befähigten, sondern befähigt die Berufenen.“ 

Matthäus Kapitel 18.6:
„Wer aber einen dieser Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, dass ein Mühlstein um seinen Hals gehängt und er ersäuft würde im Meer, wo es am tiefsten ist.“

Buch Jesaja, Kapitel 5.18:
„Weh euch, die ihr die Strafe wie mit Ochsenstricken herbeizieht und die Sünde wie mit Wagenseilen.“

Buch Jesaja, Kapitel 5.20:
„Weh denen, die das Böse gut und das Gute böse nennen, die die Finsternis zum Licht und das Licht zur Finsternis machen, die das Bittere süß und das Süße bitter machen.“

Buch Jesaja, Kapitel 5.21:
„Weh denen, die in ihren eigenen Augen weise sind und sich selbst für klug halten.“

Buch Jesaja, Kapitel 5.23:
„Wehe denen, die den Schuldigen für Bestechungsgeld freisprechen und dem Gerechten sein Recht vorenthalten.“

Buch Jesaja, Kapitel 5.24:
„Wie des Feuers Zunge die Stoppeln frisst und wie das Heu in der Flamme zusammensinkt, so soll ihre Wurzel verfaulen und ihre Blüte wie Staub aufgewirbelt werden. Denn sie haben die Weisung des Herrn der Heere von sich gewiesen und über das Wort des Heiligen Israels gelästert.“

Jesus hat gesagt:
„Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch, damit erfüllt ihr Gottes Willen.“

Dulden heißt:
„Aus Nachsicht fortbestehen, gelten lassen, ohne ernsthaften Widerspruch einzulegen oder Maßnahmen dagegen zu ergreifen.“
 

Reaktionen:
 
Die Reaktionen halten sich in Grenzen. Von den 69 angeschriebenen Adressaten haben 9 geantwortet und davon 2 sich positiv geäußert, 1 hat die Annahme verweigert. Zumindest trat laut Medienberichten vom 23.06.2023 Bischof Franz-Josef Bode (Bistum Osnabrück) zurück.

Links: