18.04.2015

Brunnengespräche

Der Mühlengrund Neu-Hohenschönhausen
im Wandel – eine (un)endliche Geschichte?
- Brunnengespräche -



Menschen, die wir am Brunnen trafen:
Immer wieder wurden wir während unserer Dreharbeiten am Mühlengrund davon überrascht, wie Einwohner am Schicksal ihres Viertels Anteil nehmen. So wurden und werden wir oft angesprochen, ob wir nichts „Neues“ wüssten. Doch auch wir kennen nur die allgemein öffentlich zugänglichen Informationen.
Doch wir kommen oft ins Gespräch und stellen fest, wie interessant die Menschen sind, die hier entweder leben oder vorbeikommen und sich für das Gesamtgeschehen interessieren.
Zentraler Magnet am Mühlengrund ist natürlicher der vom Künstler Achim Kühn gestaltete Mühlradbrunnen. Oft saßen wir also am Brunnenrand und unterhielten uns.

Brunnengespräche: Björn Seidel-Dreffke, Werner Schwarz, Frau und Herr Meyerhöfer (v.l.n.r.).
Foto: Uwe Seibt.

Wir danken den vorgestellten Interviewpartnern, dem Metallkünstler Achim Kühn, dem ehemaligen KiezAktiv Mühlengrund sowie den vielen zufällig interviewten Passanten.




Ballonkünstler Andy

Andy in Aktion.
Foto: von Website.
 
Immer wieder sprachen und sprechen uns Einwohner während unserer Dreharbeiten am Mühlengrund an. Viele Fragen stehen so im Raum, die auch wir natürlich nicht beantworten können: Ob es denn in diesem Jahr noch zu Bauarbeiten kommt, ob es einen neuen Investor gibt, und vor allem, warum sich seit Mai das Mühlrad des Mühlradbrunnens nicht dreht.

So kamen wir auch mit dem Ballonkünstler Andy ins Gespräch, der die Entwicklung in seinem Stadtviertel, dem Mühlengrund, mit wachen Augen verfolgt. Er bedauerte sehr, dass es außer zunehmenden Leerstand rund um den Brunnenplatz kaum etwas zu sehen gibt und dass der Brunnen seit Mai 2015 auch schon wieder kein Wasser führt.

Dabei hätte er so gute Ideen, was er als „Ballonkünstler“ vielleicht auch einmal machen könnte, um Menschen an diesem Ort angenehme Augenblicke zu bereiten. Eben, zum Beispiel mit Kindern, aus Ballons wunderschöne Figuren gestalten, denn das ist seit Jahren sein Betätigungsfeld.




Gabriele Faehnrich

Gabriele Faehnrich erzählt ihre Geschichten.
Foto: Uwe Seibt

Bei einem unserer Drehs am Mühlengrund trafen wir die sehr engagierte Bürgerin Gabriele Faehnrich. Sie lebt seit Anfang an im Mühlengrund und hat daher viel zu berichten. Da uns ihre Geschichten so gefallen haben, lassen wir sie einfach selbst zu Wort kommen, denn sie spiegeln gelebtes Miteinander an diesem Ort, mit allem Für und Wider.




Marko Frenzel

Marko Frenzel bei der Eröffnung der Ausstellung Der Mühlengrund im Wandel der Zeit.
Zeugnisse des Wachsens und Werdens eines Wohngebietes in Hohenschönhausen
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Foto: Thomas Seidel
  
Wie kaum ein anderer setzte sich Marko Frenzel über viele Jahre hinweg für die Entwicklung des Mühlengrundes ein. Von 2011 bis 2015 war er Leiter des KiezAktivs Mühlengrund und in dieser Funktion verfasste er Konzeptionspapiere, hielt Vorträge und motivierte immer aufs Neue Bürgerinnen und Bürger, sich für ihr Viertel, den Mühlengrund, einzusetzen. Das KiezAktiv Mühlengrund war maßgeblich daran beteiligt (durch entsprechende Eingaben, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit), dass der Brunnen von Achim Kühn erhalten bleibt. Einen besonderen Höhepunkt bildete dann das Kiezfest 2013, das allen Beteiligten noch heute in lebhafter Erinnerung ist.
Es war nicht ganz so leicht, Marko vor unser Mikrofon zu bekommen, denn auch wenn der Mühlengrund gegenwärtig nicht mehr im Hauptfokus seines Interesses sich befindet, bildet das bürgerschaftliche Engagement seinen inzwischen auch beruflichen Schwerpunkt.
Wichtig war ihm, sagte Marko Frenzel, die Bildung von Netzwerken zwischen den Bürgerinitiativen, Vereinen und Klubs mit unterschiedlicher Zielsetzung, anderen Kiezaktiven, Elterngruppen und anderen Institutionen, um die behindernde Isolierung voneinander zu durchbrechen und gemeinsame Werte zu entwickeln sowie die Kraft des gemeinsamen Handelns zu entdecken, was immer auch Voraussetzung einer erfolgreichen Selbsthilfeinitiative ist.
Dabei ist es ihm wichtig, immer wieder zu betonen, dass der Bezirk Lichtenberg auf die Tatkraft und das Engagement seiner Bürgerinnen und Bürger angewiesen ist. Gerade die kommunale Ebene sei oft entscheidend, um wirksame politische Entscheidungen mit umsetzen zu können und eine möglichst effiziente Ausgestaltung administrativer Entscheidungsabläufe zu gewährleisten.

Wir konnten das Gesagte alles gar nicht so schnell verarbeiten und waren Marko daher sehr dankbar, dass er uns seine Broschüre mitgebracht hatte, welche die Ziele und Eckpunkte der Tätigkeit des KiezAktivs Mühlengrund aussagekräftig umreißt und die immer noch aktuell ist. Einige der Hauptpunkte sollen an dieser Stelle zitiert werden.

Sehr intensiv wurde an der Umsetzung dieser Ziele gearbeitet.
Marko Frenzel musste im Herbst 2015 sein Amt aufgrund seiner großen beruflichen Belastung niederlegen. Leider konnte kein Nachfolger gefunden werden und das KiezAktiv Mühlengrund wurde aufgelöst. Doch die ehemaligen Mitglieder wollten ihr bisheriges Engagement doch nicht einfach so sang- und klanglos beenden. So findet nun in unregelmäßigen Abständen ein „Stammtisch Mühlengrund“ statt, zu dem alle Interessierten herzlich eingeladen sind.

An dieser Stelle seien noch die ständig aktiven Mitglieder des ehemaligen KiezAktivs Mühlengrund genannt, denen an dieser Stelle ein ganz großes Dankeschön für ihr Engagement ausgesprochen werden soll: Frau Annelie Jost, Herr Otto Vater, Herr Marcel Hess, Frau Kunzke und allen anderen hier nicht Genannten, die sich für den Mühlengrund und dessen Entwicklung eingesetzt haben.




Andreas Geisel

Andreas Geisel beim Rundgang durch den Mühlengrund am 22.02.2014.
Foto: Uwe Seibt.

Ein besonderer Dank soll an dieser Stelle dem ehemaligen Bezirksbürgermeister von Lichtenberg (2011 – 2014) und jetzigem Senator für Stadtentwicklung und Umwelt in Berlin, Andreas Geisel, ausgesprochen werden.

Durch seine im Rahmen von Kiezspaziergängen und Informationsveranstaltungen durchgeführten Dialoge mit den Bewohnern des Mühlengrunds und sein Engagement gerade in diesem Viertel hat er viel dazu beigetragen, das Interesse der Bürger an ihrer Wohnumgebung zu stärken und deren Eigeninitiative zu fördern. Der Mühlengrund und seine Belange (auch der Erhalt des Mühlenradbrunnens) gehörten dazu, blieben so auch immer im Fokus der Politik.




Dorothee Groth

Dorothee Groth mit ihren schwimmenden Seerosen am Brunnen.
Foto: Uwe Seibt.

Immer wieder zieht es Dorothee Groth zum Brunnen. Das ist auch kein Wunder. Denn ihre Brunnenumhäkelungsaktion im Jahre 2013 hatte einen Anteil daran, dass die Öffentlichkeit auf dieses Projekt aufmerksam wurde. Gemeinsam mit dem Kiezaktiv Mühlengrund hatten sich Bürger über einen langen Zeitraum für den Erhalt des Brunnens eingesetzt und sie war eine der Aktiven dabei.
Einwohner erinnern sich noch heute, wie der damals noch unsanierte Brunnen plötzlich mit lustigen Figuren (Fröschen, Wasserschlangen, Wasserrosen) geschmückt war.

Noch vor der Winterpause wurde der Brunnen im November 2014 wieder in Gang gesetzt und Dorothee Groth ließ es sich nicht nehmen, einige neu entworfene Wasserrosen hineinzuwerfen und, wenn auch nur für kurze Zeit, schwimmen zu lassen.

Mit ihrer Urban Crochet Outside Gallery hat sie sich in die Geschichte rund um das 30jährige Jubiläum Neu-Hohenschönhausens eingeschrieben.

Während der Dreharbeiten überraschte sie uns mit einem Märchen:




Beate Janke

Beate Janke, Stadtteilkoordinatorin,
Verein für ambulante Versorgung e. V. (VaV).
Foto: Uwe Seibt

Einmal blieben wir nach den Dreharbeiten noch eine recht lange Zeit auf einer Bank in der Nähe des Mühlenradbrunnens sitzen und planten unsere nächsten Arbeiten, als plötzlich Beate Janke, mit ihrem eindrucksvollen Fahrrad an uns vorbeifuhr. Natürlich stoppte sie auf unseren Zuruf und wir kamen ins Gespräch und waren doppelt froh, dass wir nicht sofort den Heimweg angetreten haben.

Beate Janke erzählte uns ihre besondere Geschichte vom Mühlengrund. Vor ein paar Jahren verlebte sie ihren Urlaub auf Malaga. Da habe es einen sehr romantischen Ort gegeben mit einem Mühlenradbrunnen. Als sie dann das erste Mal in das Mühlengrundviertel kam und den Mühlradbrunnen erblickte und das gesamte Flair, des damals noch belebten Ortes, da rief sie staunend laut aus:
Das ist ja hier wie in Malaga!
Nachbarschaftshaus im Ostseeviertel, Ribnitzer Straße 1 b, 13051 Berlin.
Foto: Thomas Seidel
 
Doch auch beruflich ist Beate Janke dem Mühlengrund verbunden. Als Stadtteilkoordinatorin im Stadtteilzentrum Hohenschönhausen Nord ist sie in drei Stadtteilen tätig und dazu gehören Ostseeviertel und der Mühlengrund, die zusammen einen Stadtteil bilden. 
Das Stadtteilzentrum ist Teil einer Struktur, die es in Lichtenberg schon seit Jahren gibt, um in allen Stadtteilen sowohl AnsprechpartnerInnen, als auch Orte zu haben, die für BürgerInnen da sind (das sind in Lichtenberg insgesamt fünf Zentren, vom Norden Hohenschönhausens bis Karlshorst).
Die Stadtteilkoordinatoren sind dabei wichtige Multiplikatoren und Schaltstellen, sie sind unter anderem verantwortlich für die Unterstützung bei der Organisation von Nachbarschaftsaktivitäten, Vermittlung von Angeboten, Hilfe bei Formalitäten, Weitergeben von Tipps, wo und wie Ressourcen (z. B. Räume) genutzt werden können. Weiter fallen in ihren Aufgabenbereich das Sammeln von Informationen, um die Kommunikation und die Teilhabe aller im Stadtteil lebenden Menschen zu fördern, die Vernetzung der im Gebiet ansässigen Träger, Unternehmen, Bürgergremien, Einrichtungen und Initiativen, das Begleiten der Bürgerinitiativen.

Natürlich haben wir Beate Janke über ihre Arbeit im Mühlengrund befragt und viel Interessantes erfahren, auch dass sie nach wie vor gern hierher kommt, auch wenn das Gebiet sich zurzeit in einer Art „Dornröschenschlaf“ befindet. 




Annelie Jost

Annelie Jost auf dem „Marktplatz“ des Kiezes.
Foto: Uwe Seibt.

Während unseres allerletzten Drehs im Jahr begegneten wir, auch wieder rein zufällig, Frau Annelie Jost. Und dies erwies sich wieder als ein großer Glücksfall. Denn Frau Jost war viele Jahre lang Mitglied des KiezAktivs Mühlengrund und hat sich gemeinsam mit den anderen Mitgliedern sehr nachhaltig für die Weiterentwicklung des Viertels eingesetzt, ebenso für den Erhalt des Mühlenradbrunnens.

Sie war auch im rbb-Beitrag (rbb-Abendschau vom 27.07.2015) zu sehen. Sie berichtete uns von den Dreharbeiten. Auf Initiative von Herrn Hess interessierte sich ein Abendschau-Team für den Mühlengrund und dessen Entwicklung bzw. den Stillstand in Bezug auf das versprochene Baugeschehen.
Leider konnten in dem Beitrag nicht alle Probleme abgebildet werden und nach Meinung von Frau Jost wurden auch einige wichtige Facetten, die das Kiezaktiv angesprochen hatte, weggelassen. Aber man war froh, dass die Thematik „Mühlengrund“ überhaupt eine berlinweite Aufmerksamkeit erfuhr.
Nun aber verfalle das Gebiet weiter. Die Kaufhalle wurde 2015 auch nicht wie angekündigt abgerissen, auch habe es darin schon gebrannt. Jugendliche marodierten sogar gelegentlich auch deren Dach.
Frau Jost bedauert, dass sich das KiezAktiv im Herbst 2015 aufgelöst hat, hofft aber, dass der in unregelmäßigen Abständen stattfindende Stammtisch sich auch für fruchtbare Aktionen nutzen lässt.




Dr. Rolf Meyerhöfer

Dr. Rolf Meyerhöfer – der Chronist von Hohenschönhausen.
Foto: Uwe Seibt

Wieder einmal saßen wir am Brunnen, unser singender Kapitän, Werner Schwarz, hatte gerade sein Lied am Brunnenrand sitzend, gespielt, als Rolf Meyerhöfer und seine Frau den Platz kreuzten.
Auf unser Zurufen kamen sie bereitwillig näher und setzten sich zu uns auf den Brunnenrand. Wir haben schon oft das Glück gehabt, Rolf Meyerhöfers Geschichten zur Geschichte von Hohenschönhausen zu lauschen, und wieder war dieser Nachmittag ein voller Gewinn.

Rolf Meyerhöfer kann man mit Fug und Recht als den Chronisten von Hohenschönhausen bezeichnen. Am 1. September 1985 bezog das Ehepaar Meyerhöfer eine Wohnung in der Rüdickenstraße. Von Anfang an also haben sie das Wachsen und Werden des Stadtbezirks verfolgen können.
Bereits am 9. Februar 1984 legte die Partei- und Staatsführung der DDR den Grundstein für das Neubaugebiet an der Barther Straße 3. Erich Honecker persönlich vollzog damals die obligatorischen drei Hammerschläge, die die Tradition vorschreibt und versenkte im Fundament eine Kassette, in der auch ein Exemplar der Berliner Zeitung lagert. Zwischen 1984 und 1989 entstanden in dem neu erschlossenen Gebiet rund 30.000 Wohnungen für rund 90.000 Menschen, in die vor allem junge Familien zogen.
Meyerhöfer beschreibt die folgende Entwicklung des Neubaugebietes in einem Zeitungsinterview später dahingehend, dass der Stadtteil nie das Image eines typischen Plattenbaus gehabt habe, sondern dass es hier eine sehr gemischte Einwohnerschaft gab. Man fand hier neben dem Handwerker, Arbeiter und Abgestellten eben auch Wissenschaftler, und Staatsangestellte. Es zogen darüber hinaus auch zahlreiche Familien aus ihren unsanierten Wohnungen im Prenzlauer Berg nach Hohenschönhausen und waren vom gebotenen Wohnkomfort und der guten Verkehrsanbindung durchaus begeistert.

Dr. Meyerhöfer im Erzähl-Salon im studio im hochhaus am 07.07.2013.
Einige Broschüren, bei denen er Autor bzw. Mitautor ist.
Er und seine Frau während der Enthüllung der Gedenktafel am Mühlengrund am 10.04.2014.
Fotos: Uwe Seibt, Thomas Seidel

Erfahrungen in Sachen Chronik schreiben hatte Rolf Meyerhöfer schon in seinem früheren Wohnort Straßburg (Mecklenburg-Vorpommern) sammeln können. Er leitete den örtlichen Kulturbund und beschäftige sich mit der Geschichte der Region.
Als er nach Hohenschönhausen zog, begann er auch gleich mit Recherchen und Sammeln von Informationsmaterial über seinen neuen Wohnort (Zeitungen, Zeitschriften, Broschüren, Bücher, Fotos). Viele Dokumente hat er noch in seinem häuslichen Archiv, etliches aber auch an den Förderverein Schloss Hohenschönhausen e. V. übergeben, wo er in der Projektgruppe Kultur und Geschichte äußerst aktiv mitwirkt. Bekannt und begehrt sind Meyerhöfers Publikationen zu Hohenschönhausen und kaum noch zu zählen die Vorträge, die er zu verschiedenen Anlässen in und außerhalb des Stadtbezirks gehalten hat. Auch an der Vorbereitung von Ausstellungen, u. a. zur Geschichte des Mühlengrunds, war er maßgeblich beteiligt.

Leider veranlassten persönliche Gründe das Ehepaar Meyerhöfer dazu, Anfang September 2015, nach nunmehr über 30 Jahren, ihr geliebtes Hohenschönhausen zu verlassen und nach Potsdam zu ziehen. Doch zum Glück ist ein Teil ihres Herzens hiergeblieben und so sind wir den beiden nach ihrem Umzug auch schon wieder aus Anlass verschiedener Veranstaltungen in Hohenschönhausen begegnet.

Am 26.12.2015 haben wir einen Menschen verloren, der Geschichte als persönliche Verantwortung verstand.

Herzliches Beileid - Wir trauern mit der Familie.




Elke Schuster

Die "unruhige" Rentnerin ganz mobil mit ihrem Fahrrad.
Foto: Uwe Seibt

Sommerdrehtage am Brunnen waren immer für Überraschungen gut. Und so war es auch, als wir rein zufällig Elke Schuster dort trafen. Eben hatte ich noch mit meinen Kollegen darüber sinniert, dass man gerade eine Persönlichkeit, die so bekannt und aktiv in Hohenschönhausen ist, wie Elke Schuster, auch einmal am Brunnen interviewen müsste. Wir trauten unseren Augen kaum, genau in diesem Moment bog sie unübersehbar mit ihrem Fahrrad um die Ecke. Und bereitwillig, so wie wir sie eben kennen, stand sie uns sofort gerne Rede und Antwort.
Elke Schuster ist zwar keine „Ur-Einwohnerin“ von Hohenschönhausen, aber seit sie hier wohnt, engagiert sie sich in ihrem Lebensumfeld. Sie ist mittlerweile Rentnerin bezeichnet sich aber selbst als im ständigen „Unruhezustand“ befindlich.
Sie ist vor allem an einer zukunftsfähigen Regionalentwicklung des Stadtbezirks interessiert, wobei ihr Schwerpunkt bei Umwelt- und Naturschutz sowie Kultur liegt.
Sie setzt sich schon seit Jahren dafür ein, dass Bürger ein aktives Mitspracherecht bei der Gestaltung ihres Wohnumfeldes haben und ließ sich vor allem deshalb auch als Sprecherin der Bürgerinitiative „Berliner Luft“ wählen. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt dabei im Bereich „umweltfreundliche Mobilität“. In diesem Sinne engagierte sie sich besonders im Bereich der Entwicklung des Bahnhofes und Bahnhofsumfeldes in Hohenschönhausen.
Weitere Tätigkeitsfelder findet die „unruhige“ Ruheständlerin bei ihrer Mitarbeit im Arbeitskreis „Umwelt und Bildung“ und die Mitgliedschaft im Förderverein Naturschutzstation Berlin Malchow e. V.

Besonders gefreut haben wir uns darüber, dass sie uns die Leitmotive ihrer Arbeit vorgestellt hat. Und da wir meinen, da ist für jeden etwas dabei, seien sie hier benannt:

Reich ist nicht, wer viel hat, sondern wer wenig braucht.
Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.

Global denken, lokal handeln.




Werner Schwarz

Werner Schwarz mit seiner Ukulele singend am Brunnen.
Foto: Uwe Seibt.

Der Kapitän der Rheinschifffahrt, Werner Schwarz, ist schon seit Jahrzehnten auf den Binnengewässern im In- und Ausland unterwegs. Wasser ist also schon ein wenig sein Lebenselixier.
Daher wollte er bei einem Besuch in Hohenschönhausen auch unbedingt den Mühlenradebrunnen kennenlernen. Berichte über diesen im Jahr 2014 frisch sanierten Brunnen hatten ihn neugierig gemacht. Auch während seiner Freischichten, nach seiner jeweils dreiwöchigen Zeit an Bord, zieht es ihn natürlich immer an irgendwelche Gewässer.
Doch das Mühlrad steht seit Mai dieses Jahres wieder still, obwohl der Brunnen erst im November vorigen Jahres vom Künstler, Achim Kühn, nach der Restaurierung wieder eingeweiht wurde.
Dieser traurige Umstand inspirierte den singenden Kapitän dazu, ein bekanntes Volkslied umzudichten. Er nahm kurzerhand seine Ukulele, setzte sich auf den Brunnenrand und sang es, auch in der Hoffnung, dass Menschen nun etwas sorgsamer und freundlicher mit dieser „plätschernden“ Oase mitten in diesem Lebenszentrum umgehen.
Begeistert von seiner Darbietung waren die Zuhörer auf jeden Fall.

Ein Wunsch des Kapitäns, der Tiere mag, wäre es, dass sich zum Beispiel Hunde in der Nähe des kühlenden Nass tummeln und deren Herrchen ein Schwätzchen halten können.
Wer die Meinung des singenden Rheinschiffers speziell zum Mix-Hund hören möchte, kann sich auf YouTube von seinem selbst gedichteten und komponierten Lied schon mal verzaubern lassen.

Sein neuestes Werk wird dann im Film und auch auf dieser Website zu hören sein:




Weitere Informationen zum Projekt:

Links:


Dieses Projekt wird mit Mitteln des Bezirkskulturfonds Lichtenberg realisiert.

Bezirkskulturfonds Lichtenberg Berlin

 
   

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