29.11.2014

Medien

Transanders in der Platte
Queere Lebenswelten in Hohenschönhausen
- Medien -



Mit diesem Projekt entstanden eine DVD mit einem 70:33 Min. langen Film, eine Begleitbroschüre mit 28 Seiten und dieser Blog [externer Link WebSitePortal.de/Transanders]. Die DVD mit der Begleitbroschüre können über die entsprechenden Stellen für Beratung entliehen werden. Setzen Sie sich bitte mit den Ansprechpartnern in Verbindung. Natürlich können Sie auch uns kontaktieren.

Die DVD

Film Transanders in der PlatteKurzes Fazit von PD Dr. Björn Seidel-Dreffke ... (folgt in Kürze)

Länge: 70:33 Min. 









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Szenenbilder mit den Interviewpartnerinnen aus dem Film "Transanders in der Platte".


Die Begleitbroschüre


Inhaltsverzeichnis:

1. Einleitung    6
2. Koordinierungsstelle Lichtenberg    7
3. Transsexualität / Transgender    8
Allgemeines    8
Zum rechtlichen Umgang mit Transsexualität bzw. Transidentität – insbesondere zur Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zum sog. Transsexuellengesetz.    11
4. Porträts    13
Wiebke Eltze    13
Ute Kästorf    15
Dr. Sandra Obermeyer    15
Maike Ruby Röwer    16
Justine W.    17
5. Endlich ICH - Transsexuelle Erlebniswelten in Lyrik und Prosa    18
David Schneider: Suchen    18
Nachwort: Dr. Dr. Bernhard Wegener, langjähriger Gutachter transidenter Personen    19
6. Das Transsexuellengesetz    20
7. Anlaufstellen    22
Einrichtungen & Vereine    22
Websites, Blogs & Foren    23
8. Literaturhinweise    24
9. Eigene Bemerkungen    25

Auszüge:
 
1. Einleitung
Das Image von Hohenschönhausen hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Aus dem als Plattenbausiedlung und Schlafstadt stigmatisierten Bezirk ist ein durchaus an Attraktivität gewinnender Stadtbezirk geworden. Viel wurde für die Entwicklung der Infrastruktur getan und ist noch geplant.
Allerdings bleiben die Nöte einer bestimmten Gruppe der Bevölkerung hier nach wie vor bis jetzt unterrepräsentiert, und zwar die der LGTBI (der Lesben, Schwulen, Transgender und Bisexuellen Menschen).
Allerdings hat sich in diesem Jahr hier einiges bewegt. Ein Queer-Café soll entstehen, es sollen verschiedene Veranstaltungen durchgeführt werden, welche Aufklärung im Bereich der Lage der LGBTI betreffen.
Durch den Lokalen Aktionsplan Hohenschönhausen wurde 2014 ein Projekt gefördert, dass sich speziell der Problematik Transgender zuwendet.
Im Vergleich zu schwulen und lesbischen Themen ist das Thema Trans* immer noch in den Medien und auch im Bewusstsein der Öffentlichkeit unterrepräsentiert. Transmenschen sind in der Phase ihrer Transition oft in der Öffentlichkeit sichtbar, haben also keine Möglichkeit, ihr Anderssein zu kaschieren oder zu verstecken und müssen mit den entsprechenden Reaktionen der Öffentlichkeit zurechtkommen. Gerade in Hohenschönhausen berichten Betroffene doch von einer Verunsicherung bei Mitmenschen, die im Gegensatz zu den mit der queeren Vielfalt schon sehr vertrauteren Stadtbezirken von Berlin hier kaum mit dieser Thematik konfrontiert wurden bzw. diese nicht genügend wahrnahmen.
Insgesamt soll ein nachhaltiger Beitrag geleistet und weiter daran gearbeitet werden, dass das Thema queere Vielfalt in Lichtenberg / Hohenschönhausen zu einem wichtigen parteiübergreifenden Anliegen avanciert.

Wir, die Mitglieder der Arge IAVM (Arbeitsgemeinschaft „Initiative Audio-Visuelle Medien für Soziale Themen“) [arge-iavm.blogspot.de] danken an dieser Stelle dem Beirat des LAP Hohenschönhausen und namentlich Annika Eckel (beratend und durch den Aktionsplan finanziell gefördert) für die freundliche Unterstützung des Projekts.
Unser Dank gilt auch dem Osteuropazentrum Berlin, das als Träger des Projekts fungierte [osteuropa-zentrum.de].
Und natürlich gilt ein großes Dankeschön, all jenen, die bereit waren, in Film und Broschüre präsentiert zu werden und uns mit ihrem Wissen, ihrer Persönlichkeit, Offenheit und Toleranz beeindruckt haben.

3. Transsexualität / Transgender
Allgemeines

In der sogenannten Fachliteratur werden Personen als „Transsexuelle“ bezeichnet, welche den Wunsch haben, als Angehöriger des anderen Geschlechts (nicht ihres Geburtsgeschlechts) zu leben und anerkannt zu werden. Begleitet wird dieser Wunsch meistens davon, dass man auch eine entsprechende hormonelle oder chirurgische Behandlung durchführen lassen möchte, um den Körper so weit wie möglich dem angestrebten Geschlecht anzugleichen.
Man unterscheidet dabei traditionell Transmänner (Personen mit weiblichen Ursprungsgeschlecht und dem Gefühl eigentlich ein Mann zu sein) und Transfrauen (Personen mit ursprünglich männlichem Geschlecht und dem Gefühl eigentlich eine Frau zu sein).
Transsexuelle Personen sollte man von den sogenannten Transvestiten unterscheiden. Dabei handelt es sich meistens um Männer, die sich regelmäßig oder gelegentlich als Frauen verkleiden (da bei Frauen männliche Kleidung heute kein Problem darstellt, sind weibliche Transvestiten vielleicht auch einfach weniger sichtbar). Den Begriff Transvestiten prägte der deutsche Arzt und Sexualwissenschaftler Magnus Hirschfeld 1910. Im Jahr 1923 führte er dann den Begriff Transsexuelle für Personen ein, die nicht nur vorübergehend die Kleidung des anderen Geschlechts tragen wollen, sondern sie sich eine ständige, eben auch körperliche Angleichung an das andere Geschlecht wünschen, das nicht ihrem Geburtsgeschlecht entspricht.

In vielen Ländern außerhalb Deutschlands wird inzwischen mehrheitlich angenommen, dass Transsexualismus angeboren ist (und nicht anerzogen) und vielmehr eine Sonderform der Intersexualität darstellt. Dies steht im Einklang mit Aussagen Harry Benjamins (1885 – 1986), der als Pionier auf dem Gebiet der Transsexualismus-Forschung galt. Benjamin äußerte unter anderem, dass Intersexualität, sowohl körperlich als auch im Gehirn vorkommt. Andere Mediziner wie beispielsweise der hawaiianische Professor Milton Diamond stützen diese These. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen ist Großbritannien bisher das fortschrittlichste Land für Menschen, die von Transsexualismus betroffen sind. Der sogenannte Gender Recognition Act aus dem Jahre 2004 ermöglicht transsexuellen Menschen, rückwirkend ihren Geburtseintrag – ausgehend davon, dass der Eintrag zum Zeitpunkt der Geburt falsch war – ändern zu lassen. Damit ist Großbritannien bisher das einzige Land in Europa, welches anerkennt, dass es sich bei Transsexualismus um eine körperliche Abweichung zum gehirnbestimmten Geburtsgeschlecht handelt.
Diese Erkenntnisse sind nicht unumstritten. In Deutschland gilt Transsexualismus weiterhin als eine psychische Störung. Jedoch setzt sich auch hierzulande unter Medizinern mehr und mehr die Erkenntnis durch, dass die pränatale Prägung als wahrscheinlichste Ursache der Transsexualität anzusehen ist, was eine vorgeburtliche Prägung des Gehirns bedeute, die dann nicht mehr zu ändern sei.
[Wikipedia]

Gegenwärtig findet in der Fachwelt eine kontroverse Diskussion statt, welcher Begriff für „Transpersonen“ zu verwenden ist. Immer mehr Betroffene lehnen den Begriff Transsexuelle ab, da der Wunsch der körperlichen Anpassung an das Gegengeschlecht primär nichts mit bestimmten sexuellen Vorlieben zu tun hat.
Es gibt bei Transpersonen zum Beispiel, was die angestrebte Partnerschaft angeht, eine Vielfalt, die der in der Gesellschaft insgesamt entspricht. So gibt es Transpersonen, die nach ihrer körperlichen Angleichung gleichgeschlechtliche Partnerschaften bevorzugen, andere wiederum leben heterosexuell oder auch bisexuell.
Vor allem in Deutschland häufiger verwendet wird der Begriff Transgender, der eine bestimmte wissenschaftliche Positionierung zum Ausdruck bringt. Transgender ist im Prinzip ein Begriff für Abweichungen von der zugewiesenen sozialen Geschlechterrolle.
Zuschreibungen und Selbstbeschreibungen Betroffener sind von der jeweiligen Weltsicht abhängig (sieht man „Geschlecht“ vor allem als sozial oder biologisch geprägt an). Die Diskussion findet auch außerhalb von Trans* in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen statt und ist noch nicht abgeschlossen. Meistens befinden sich hier Kulturwissenschaftler und Mediziner noch in einem Gegensatz zueinander.
Unstrittig ist, dass das Phänomen der Existenz von Menschen, die ihr ursprüngliches Geschlecht bzw. und oder die damit verbundene Rolle ablehnten, seit der Antike bekannt ist.

5. Endlich ICH
Transsexuelle Erlebniswelten in Lyrik und Prosa


Stafan Rauner

Leise, ganz leise


Leise, ganz leise dringt
eine Stimme an mein Ohr
und langsam spüre ich,
daß ich es bin, DER da ruft.

Doch SIE verhält sich ganz still,
rührt sich kaum,
daß niemand IHN hört.

Leise, ganz leise dringt
eine Stimme an mein Ohr
und ich beginne
die Isolation freizulegen.

Andere sehen IHN bereits
und doch können sie
dies kaum verstehn.

Deutlich bin ICH jetzt
wahrzunehmen und
niemand hätte je
etwas anderes vermutet.

ER, das bin ICH
und IHRE Stimme ist
leise, ganz leise,
aber immer noch da.

Weitere Informationen zum Projekt:

Links:
  • externer Link Endlich ICH - Transsexuelle Erlebniswelten in Lyrik und Prosa 




Entwicklung, Implementierung und Umsetzung integrierter lokaler Strategien in Hohenschönhausen

Dieses Film- und Fotoprojekt wurde durch den Lokalen Aktionsplan (LAP) Hohenschönhausen im Rahmen des Bundesprogramms Toleranz fördern - Kompetenz stärken gefördert. Die Finanzierung erfolgt durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie durch das BA Lichtenberg.

 
   

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